Donnerstag, August 31, 2006

Man spricht ja auch nicht mit vollem Mund

Ich (mit vollem Mund): "Mein Internet ist kaputt." Kollege: "Dein Hintern ist kaputt?!"

Endlich wieder Fußball-WM*

Falls es keiner gemerkt hat: Es ist wieder Fußball-WM in Deutschland, und die Deutsche Nationalmannschaft hat das Auftaktspiel gegen Japan mit 3:0 (1:0) gewonnen. Falls die geneigte Leserschaft verwirrt sein sollte: Es handelt sich dabei um die Fußball-WM für Menschen mit geistiger Behinderung. Spielberechtigt sind dabei nur Sportler mit Lernschwäche und einem geprüften IQ unter 75. Unsere Nationalmannschaft im Porträt findet sich übrigens hier. Die Spielorte lauten weniger glamourös als bei der letzten WM Lippstadt, Braunschweig, Salzwedel oder Olpe. Tickets liegen oft zuhauf bei örtlichen Sparkassen oder sonstigen Vorverkaufsstellen aus - umsonst, wohlgemerkt. Doch, IQ hin und Lernbehinderung her: Im Siegeswillen und der Spielfreude (und - ganz böse -bei der Eloquenz im Interview) unterscheiden sich die Jungs um Mannschaftskapitän Guido Skorna aus Eschweiler nicht von den Jungs von Löw und Flick (die bei dieser Nationalmannschaft übrigens Willy Breuer und Ulrich Ollesch heißen). Im Vorfeld liefen schon diverse Beiträge in zahlreichen Medien, aber dennoch scheint das Ereignis als solches noch nicht allzu bekannt zu sein. Ein besonderes Ärgernis: Wichtig schien zahlreichen Medienvertretern in der Vorberichterstattung vor allem immer zu sein, mehrfach zu betonen, dass man den Spielern ja meistens gar nicht anmerke, dass sie behindert seien. Oder dass man ihnen, zum Beispiel im Anzug, nicht auf den ersten Blick ansehe, was mit ihnen "los sei". Ist aber auch ne Frechheit, dass sich die Behinderten nicht so anziehen, dass man ihnen auf 30 Metern anmerkt, dass "etwas mit ihnen nicht stimmt". Können wir uns vielleicht mal auf die Dinge konzentrieren, die in diesem Zusammenhang wirklich wichtig sind? Es geht hier um Fußball, Spaß am Sport, 90 Minuten Action auf dem Platz und hoffentlich viele schöne Tore. Dabei ist es völlig egal, welchen IQ ein Spieler hat - wenn er sich anstrengt, ordentlich spielt und vorne die Bude macht. Ein Sportler ist ein Sportler, jemand, der trainiert, ackert, sich quält und dafür Anerkennung will und verdient und bekommen sollte. Sicher, ein Sportler mit einem Handicap hat es teilweise wirklich schwerer als jemand ohne Lernschwäche oder mit einem gesunden Körper. Aber muss denn in jedem Beitrag penetrant darauf hingeweisen werden? Gerne fällt in der Berichterstattung auch das Wort "normal" im Bezug auf die "richtige" Nationalmannschaft. Dem kann man nur eines entgegenhalten, und zwar das Zitat von Andreas Timm auf die Frage, wo denn der Unterschied zu Jogi Löws Fußballnationalmannschaft sei. Darauf hat der Rekordnationalspieler (72 Länderspiele)nämlich geantwortet: "Die A-Nationalspieler bekommen Geld dafür, und für uns ist es eine Ehre, für Deutschland zu spielen." Noch Fragen? *Im WM-Blog stehts schon länger, aber Blogger spinnt ja immer mal wieder...

Mittwoch, August 30, 2006

Na bitte. Es geht doch

Den Fragebogen mit weitaus schlechterer Laune als gestern noch mal gemacht:

Also lauft mir besser heute nicht über den Weg. Ich bin ärgerlich. Ihr werdet es nicht mögen, wenn ich ärgerlich bin.

Dienstag, August 29, 2006

Katzentagebuch, Teil 2

Fortsetzung von Montag, 28. August 20 Uhr Das blöde Vieh frisst nicht. Ich denke kurz über künstliche Ernährung nach, verwerfe das aber als zu aufwändig. Als spreche ich mit Kasper, der mich anmaunzt und fragend ansieht. Frage ihn, was er genau möchte, und ob ich mich vielleicht einfach neben ihn setzen soll auf den kalten Küchenboden. Er sagt ja, ich setze mich, er frisst. Ich bin glücklich. Morgen geh ich Hämorrhoiden-Salbe kaufen. 23.30 Uhr Ein Wasserschälchen (Kasper) und zwei Astra (ich) später geh ich ins Bett. Nehme im Halbschlaf wahr, dass Kasper ins Wohnzimmer, in dem ich auf der Couch nächtige, kommt und sich in die am weitesten von mir entfernte Ecke morpht und sich da zusammenrollt. Dienstag, 29. August 7.15 Uhr Kasper schleicht schon durchs Wohnzimmer, ist aber höflich genug, mich nicht zu wecken. 7.45 Uhr Ich quäle mich endlich aus dem Bett und werde von einem offenbar missgelaunten Kasper empfangen. Das Futter, das ich ihm zum Frühstück kredenze, ist natürlich wieder nicht richtig. Kasper packt sich unter den Küchentisch und versucht, mich niederzustarren. Ich packe alles aus, was ich an westfälischem Charme und netten Worten zu bieten habe und säusele: "Entweder du frisst das jetzt oder du verhungerst, suchs dir aus, du kleiner Terrorist." Eine halbe Minute später ist der Napf halb leer. Na bitte, geht doch. 8.15 Uhr Kasper und ich führen unsere Beziehung auf eine neue Stufe der Intimität: Kasper tapst ins Bad, wo ich grad aus der Dusche steige. Er zischt sofort rückwärts wieder raus und scheint sich furchtbar erschreckt zu haben. Muss der Handtuchturban auf meinem Kopf gewesen sein. Daran, dass ich nackt war, hats sicher nicht gelegen. 8.45 Uhr Ich versuche, mir einen Termin für ne Kernspin zu holen, es geht aber keiner ran. Also noch mal rasch ins Bad, bevor es los geht. Als ich wieder ins Wohnzimmer komme, sitzt Kasper auf dem Tisch und inspiziert sowohl Überweisung als auch die Infozettel des Radiologiezentrums. Zum ersten Mal sehe ich sowas wie Mitleid in Kaspers Augen. Ich muss doch mal nachschlagen, was "Gonalgie" bedeutet. Aber erstmal muss ich zur Arbeit. 11 Uhr "Gonalgie" steht nur für allgemeine Knieschmerzen. Haha. Das wusste ich schon vorher. 19.15 Uhr Ich hatte einen scheiß Tag. Die Welt ist nicht nett zu mir, keiner wird mir je einen festen Job geben und zu Hause ist schon wieder Post vom Arbeitsamt angekommen, die mir umgehend weitergeleitet wird und sicher wieder nur neue Schikanen enthält. Ich weiß nicht, was ich der Welt getan hab und fühl mich wie ausgekotzt. Aber Kasper wartet schon an der Tür, merkt offenbar, dass es mir schlecht geht und lässt sich ausgiebig streicheln und schnurrt ohne Ende. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah. Felltherapie ist die beste. Das Herzchen wird leichter. 21 Uhr Wir schauen zusammen den Rest von CSI Miami, aber Kasper teilt meine Vorliebe für rothaarige Cops nicht, scheint mir. Dr. House verschlafen wir dann gemeinsam. Mittwoch, 30. August 6.00 Uhr Kasper hat heut Frühschicht, sichtet schon mal die Post, die ich für seine Dosenöffner auf dem Tisch bereitgelegt hab und macht Ablage, sprich schmeißt alles auf den Boden. Ich werde endgültig wach, als der Ikea-Katalog unten landet. Aus reiner Bosheit gehe ich aufs Klo und wecke damit Kaspers Hoffnungen auf einen frühen Imbiss (das Klo liegt auf dem Weg zur Küche). Vergiss es, Bürschchen. 8.00 Uhr Konnte nicht wieder einschlafen. Musste erstens immer dran denken, ob Kasper wohl Hunger hat und fühlte mich zweitens von seinem Gemaunze und seinen Umdekorierungsarbeiten im Flur gestört. Ich merke, dass der Kater am längeren Hebel sitzt und mache ihm Frühstück. Terrorist.

Arachnophober Spiderman

Bei Creezy gefunden, die es von Pepa hat oder so: Das Superheroquiz. Blöden Fragebögen kann ich ja nie widerstehen, also musste ich natürlich auch wissen, welche Strumpfhosen ich tragen würde, wenn ich ein Superheld wäre. Und ich bin *ta-daaaa*: Spiderman. Passt ja super, ich mit meiner Spinnenphobie.

Ich hätte nur gedacht, dass ich viel mehr Hulk wäre.

Montag, August 28, 2006

Katzentagebuch, Teil 1

Samstag, 26. August, 14 Uhr Ankunft in Kaspers Wohnung. Kasper begrüßt mich zunächst freundlich, doch die Euphorie lässt nach, als ihm klar wird, dass seine beiden gewöhnlichen Dosenöffner nicht dabei sind, sondern diese Frau, die erst einmal zum Essen da war, zahlreiche Taschen und Tüten in sein Wohnzimmer trägt und dort offenbar nicht mehr wegzugehen denkt. 14.30 Uhr Kritische Inspektion meines Gepäcks durch Oberwachmeister Kasper. 15 Uhr Kritische Inspektion meinerseits, was Kaspers Napf angeht. Noch halb voll. Ich merke, dass ich bereits das habe, was der Engländer eine high-pitched voice nennt, wenn ich mit Kasper rede. Und ich rede bereits mit Kasper, als sei er ein Mensch. 15.30 Uhr Ich führe mir die Bedienungsanleitung für Kasper zu Gemüte. Angeblich frisst er gern Tomaten und noch viel lieber Gurken. Ich muss zwar gleich noch einkaufen, aber Gurken und Tomaten kauf ich sicher nicht. Ich mache mich doch nicht zum Sklaven dieses Katers, pah. 16 Uhr Der Napf ist immer noch halb voll. Ich mache mir Sorgen. Muss ich den Tierarzt holen? Ich suche Kasper, der sich in den Schreibtisch seines männlichen Dosenöffners gemorpht hat. Ich seh ihn erst, als er die Augen aufmacht und kriege fast einen Herzschlag, weil es aussieht, als hätte der Schreibtisch Augen. 17.20 Uhr Noch rasch die Einkäufe erledigen, damit ich zur Sportschau wieder zu Hause bin. Gurken und Tomaten gekauft. 19.55 Uhr Kasper hat während meiner Abwesenheit ordentlich gefuttert, tut nun aber so, als sei er halb verhungert und maunzt zum Herzerweichen. Meine Hinweise, dass es fünf vor acht und laut seiner Bedienungsanleitung noch keine Essenzeit und der Napf doch auch noch halb voll sei, quittiert Kasper mit einer obszönen Geste und lauten Vorhaltungen. Terrorist. 21 Uhr Kasper gewährt mir huldvoll das Vergnügen seiner Gegenwart, ich seh aber genau, dass er darüber nachdenkt, meine Wäsche von der Leine zu rupfen. Ich drohe ihm damit, nie wieder dass Klo sauber zu machen, wenn er das tut. Also setzt er sich vor den Fernseher und verachtet mich für die blöde Mainstream-Scheiße, die ich gucke. Sonntag, 29. August, 8.45 Uhr Huch, schon eine dreiviertel Stunde über die Frühstückszeit. Die Küche ist aber verwaist. Ich bereite dem Herrn trotzdem den Napf und fühle mich dabei irgendwie beobachtet. Etwa acht Meter hinter mir lugt Kasper um die Ecke seines Arbeitszimmers durch den Flur, kommt aber nicht näher. Pah, dann eben nicht. 11 Uhr Nun hält er mich für total durchgeknallt, fürchte ich. Nicht nur, dass ich den Fernsehgarten ohne Ton gucke, sondern ich turne auch noch zur Brigitte CD „Pilates: Classic New York Style” durch die Gegend. Was wahre Körperbeherrschung ist, zeigt Kasper mir dann lässig bei seinen Gähn- und Dehnübungen. Danke für die Demütigung. 13.10 Uhr Suchexpedition nach Kasper. Fündig werde ich unter dem Schreibtisch. 15.20 Uhr Weitere Suchexpedition. Noch immer unter dem Schreibtisch. Und gekackt hat Kasper heut auch noch nicht. Ich bin besorgt, aber auch verabredet und muss in die Kneipe. 19.30 Uhr Komme singend wieder zu Hause an und stürze aufs Klo. Kaum komm ich wieder raus, steht der kleine Terrorist vor mir und hat schon wieder Hunger. Streicht mir um die Beine, maunzt und ist charmant wie nie. Und gekackt hat er auch endlich. 20.15 Uhr Kasper schlabbert noch ein Wässerchen, ich ein Astra. Er schaut irritiert, als ich ihn „Pupsi“ nenne. Noch irritierter, als ich „Hase“ sage. Und haut ab, als ich „Schnuckelpups“ sage. Pah. 20.30 Uhr Ich telefoniere ein wenig mit daheim, Kasper spielt das Spiel „schwarzer Kater vor schwarzem Schrank“, anschließend „schwarzer Kater in schwarzer Ecke hinter der Tür“. Montag, 28. August, 7 Uhr Gähn. Ich quäle mich aus dem Bett und stolper fast über Kasper, der mich zwar in Ruhe pinkeln lässt, aber mehr auch nicht. Ich bin selber schon total unterzuckert, aber der Herr ist zuerst dran. Das Futter ist aber nicht genehm, heute hätte der Herr gern Brekkies zum Frühstück. Von mir aus. Ich freu mir einen Wolf, dass er gekackt hat und gehe beschwingt zur Arbeit. 18.38 Uhr Ich verlasse mit dem Ausruf "Himmel, der Kater" das Büro und fühle mich nur mäßig merkwürdig dabei.

Das Glück ist mit die Doofen

Hab am Freitag irgendwie vergessen, meine Kickermannschaft zu aktualisieren. Zum Glück, denn vielleicht hätte ich sie dann noch umgeschmissen und nicht 34 Punkte für diesen Spieltag kassiert. Liege für den vergangenen Spieltag an dritter Stelle und bin wieder das führende Mädchen. Was will ich mehr.

Freitag, August 25, 2006

Hü-hüpf!

Ich finde das Landleben toll, auch wenn ich ein Stadtkind bin. Und ich habe während des Aufenthalts in "meiner" schnuckeligen kleinen Ferienwohnung, aus der inzwischen leider wieder ausgezogen bin, alles mit Freude mitgemacht, was das Landleben auf dem schnuckeligen kleinen Bauernhof vor den Toren Elmshorns so mit sich bringt (meine Gastgeber [Namen der Redaktion bekannt] werden das hoffentlich bestätigen).

Ich hab bislang auch tapfer das ertragen, was mir als Stadtkind und Mädchen am Landleben nicht so gefällt. Das sind im Allgemeinen die Tiere, aber nur die mit mehr als vier Beinen. Aber die Motten, Wespen und Fliegen und sogar die Spinnen konnten mich diesmal nicht wirklich schocken. Freitag früh allerdings war ich beim schlaftrunkenen Betreten des Badezimmers doch um einiges schneller wach als sonst. Zur Erläuterung nochmal: Ich bin ein Stadtkind und mit Biene Maja aufgewachsen. Ein Grashüpfer sieht für mich also so aus:

In echt sind die Tierchen nicht so putzig, durfte ich feststellen. Ich finde den Grashüpfer an sich sehr faszinierend, aber er hat nunmal mehr als vier Beine und somit keinerlei Berechtigung, sich in meinem Badezimmer aufzuhalten. Kaputthauen wollte ich ihn nicht - das hätte sicher ein ekeliges Knackgeräusch gemacht, das ich noch Tage später in den Ohren gehabt hätte. Normalerweise löse ich das Problem mit Getier in meinen Räumlichkeiten mit dem panischen Ausruf: "Paaaaaaaaaaaaaaapaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!! Komm mal SCHNELL her!" Papa ist aber grad 350 Kilometer weit weg und wäre frühestens in vier Stunden da gewesen.

Nächster Reflex: Den männlichen Teil meines Gastgeberehepaars (Namen der Redaktion bekannt) zu rufen. Gefahr: Bis ans Lebensende damit gehänselt zu werden, also auch keine Alternative. Auch der weibliche Teil des Gastgeberehepaars hätte das Tier vermutlich ohne mit der Wimper zu zucken entfernt, aber der Stolz hielt mich davon ab.

Also: Besen holen, Flip von der Wand fegen und hektisch den Einkaufskorb drüberwerfen. Erleichtert auf dem Sofa zusammensinken. Überlegen, dass der Einkaufskorb Grifflöcher hat, durch die das Tier eventuell entwischen kann. Hektisch nach einer Decke suchen, nur ein altes Handtuch finden, das drüberwerfen, feststellen, dass es zu klein ist, um beide Löcher gleichzeitig abzudecken, in Panik geraten, hektisch nach Alternativen suchen, Topf und Teller suchen, in einer waghalsigen Umfüll-Aktion Flip in den Topf transferieren und den Deckel drüber werfen. Tier in die Freiheit entlassen.

Tief Luft holen, frühstücken, duschen. (In der Dusche eine abartig große Spinne entdecken, die mir nur noch ein müdes Lächeln entlockt, das also nur am Rande.)

Und für die Insektenfreunde unter uns: Bei der oben beschriebenen Aktion sind keine Tiere zu Schaden gekommen. Und keine Redakteurinnen, aber das interessiert ja sicher sowieso wieder keinen.

(Und wenn Blogspot nicht grad so rumspinnen würde, könnt ich die Geschichte noch viel schöner bebildern. §$%&*'-Technik.)

Donnerstag, August 24, 2006

Spontane Heiterkeitsausbrüche am Arbeitsplatz

... können gelegentlich auch mal durch eine offizielle Pressemitteilung hervorgerufen werden. Vielleicht neige ich da ein wenig zu sehr zur Albernheit, aber ich muss immer noch kichern, wenn ich mir bildlich vorstelle, wie die beiden Herren, um die es in der Pressemitteilung geht, in Reisebusen [sic] zwei Wochen lang durch die Gegend fahren. Medienvertreter haben die Möglichkeit, in den Busen [sic (und ja: sie haben es wirklich beide Male falsch geschrieben)] mitzufahren. Da meld ich mich doch gleich mal an. Und gleich ein Update mit Kollegenreaktionen: Kollege 1: Ich wusste schon immer, dass das zwei Dreckbären sind. Kollege 2: Keine Ahnung, was ein Reisebusen ist, aber es hört sich bequem an. Noch ein Update: Eben kommt eine Korrekturmail. Was auch immer geändert wurde, die Reisebusen waren es nicht.

Mittwoch, August 23, 2006

Was stimmt hier nicht?

Und hier kommt die nächste Folge aus der unendlichen Serie: Wie mich das Arbeitsamt um den letzten Nerv bringt. Gegen den jüngsten Bescheid hab ich natürlich Widerspruch eingelegt, weil ich kein Geld zurückzahlen werde, das ich nie erhalten habe. Die Widerspruchsfrist ging bis zum 10. September, ich bin also mal so richtig fix gewesen. Heute aber erreicht mich die nachgesendete Zahlungsaufforderung der "Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen". Natürlich über 912,42 Euro, nicht etwa über die korrekten 795,55 Euro. Und, was mich am meisten irritiert, versehen mit dem Hinweis: "Fälligkeit der Forderung: 27.8.06". Hallo? Vielleicht erstmal den Ablauf der Widerspruchsfrist abwarten?! Aber schön. Das gibt mir nach weiteren schlechten Nachrichten, die ich gestern aus der Heimat erhalten habe, die mir aber meine gute Erziehung verbietet zu kommentieren, die Gelegenheit, mal wieder richtig Dampf abzulassen und Leute zur Sau zu machen. Haben die Arbeitsamtsmitarbeiter aber ein Glück, dass ich ich grad 300 Kilometer weg bin und es keine Faxbomben gibt. Oder kann mir einer da eine Bauanleitung liefern?

Montag, August 21, 2006

Ich darf grad mal hysterisch lachen?

Grad hier gefunden: Es geht (mal wieder) ums Alg II, das natürlich viel zu teuer ist. Wie dumm auch, dass es so viele Arbeitslose gibt, was Herr Müntefering? Aber die Leistungen werden angeblich nicht gekürzt, das beruhigt mich ungemein. Dabei hätte ich von meinen 456, 21 Euro im Monat, die ich ab Oktober noch bekomme, ja noch locker was abgeben können. Aber der Münte hat ganz andere Sachen im Sinn: SPIEGEL: Wenn Unionspolitiker von einer Revision der Hartz-Reform sprechen, denken sie auch an die Kosten und damit an eine Kürzung von Leistungen. Was halten Sie davon? Müntefering: Der Zahlbetrag in Höhe von 345 Euro pro Person und das freie Wohnen bleiben so, wie es heute ist. Auch bei den übrigen Geldleistungen sehe ich nicht, wo man kürzen könnte. Reden muss man über den Zuverdienst, also die Frage, wie viel ein Leistungsempfänger neben ALG II an Arbeitseinkommen erzielen darf. 2005 wurden einvernehmlich die Möglichkeiten großzügig ausgeweitet - nun müssen wir überprüfen, ob wir eventuell nicht über das Ziel hinausgeschossen sind. (Zitat von Spiegel Online) Ich habe allein zu diesem Absatz diverse Fragen:

  • Was ist freies Wohnen? (Das Arbeitsamt zieht mir bei jeder neuen Bewilligung wieder Wohngeld ab mit der Begründung, meine Wohnung sei unangemessen teuer und man könne mir nun nicht mehr den vollen Betrag überweisen. Meine Hinweise, dass ich noch nie den vollen Betrag erhalten hätte und ja langsam mal Schluss sein sollte mit den Wohngeld-Kürzungen, bleiben immer ungehört. Zur Erläuterung: Meine Wohnung ist drei Quadratmeter zu groß, um den vollen Wohngeldanspruch zu rechtfertigen.)
  • Welche übrigen Geldleistungen bitteschön? Hab ich da was verpasst?
  • Welche Möglichkeiten des Zuverdienstes bitte wurden großzügig ausgeweitet? (Durfte ich vorher noch 165 Euro dazuverdienen, sind es seit Alg II gerade mal noch 160.)
  • Über welches Ziel ist man hinausgeschossen? Die Arbeitslosen in den Ruin zu treiben? Das habt Ihr in vielen Fälle schon geschafft, denke ich.

Weiter schwurbelt der Münte dann über vielen Alg-II-Empfänger, die Voll- oder Teilzeit arbeiten, darunter allein 50 000 Selbständige (ja, eine davon war ich). Somit sei eine Art Kombilohn entstanden, den die Regierung aber nie gewollt habe.

Tja, lieber Münte: Warum wohl arbeiten so viele Arbeitslose nebenher? Wohl, weil es schier unmöglich ist, von Alg II zu leben. Weil es zum Kotzen ist, zu Hause rumzusitzen und Gerichtssendungen und Talkshows zu gucken. Weil man sich irgendwie wie ein nützliches Mitglied der Gesellschaft fühlen will. Weil man auch mal was essen will. Und von Kombilohn kann keine Rede sein - alles, was über 160 Euro liegt, wird einem doch eh wieder weggenommen.

Und diese blöden Selbstständigen, die bringen ja sowieso jeden behördlichen Ablauf durcheinander. Arbeiten von Monat zu Monat immer unterschiedlich viel, haben verschiedene Arbeitgeber und kriegen zudem noch jeden Monat unterschiedlich viel Geld. So ein Durcheinander aber auch.

Wenn Ihr in der Regierung es den Alg-II-Empfängern einfacher machen würdet, sich selbstständig zu machen und die finanziellen Anreize etwas netter gestalten würdet (es macht für mich nämlich keinen Sinn, Empfängern von Einstiegsgeld weiter diese 160-Euro-Zuverdienstgrenze aufzuerlegen), hättet Ihr vielleicht schon ein paar Arbeitslose weniger. Aber was rede ich da. Das hätte ja mit gesundem Menschenverstand zu tun. Damit kommt man in der Politik ja eh nicht weiter. Ich bin schon wieder still.

Fußballlusche, Teil 48

Ich erwähnte, dass ich Tippspiele hasse? Die Gründe muss ich Menschen, die sich mit Fußball auskennen und regelmäßig tippen, nicht erläutern. Wer Ahnung hat, verliert. Und zwar gegen irgendwelche Fußball-Analphabeten, die Elfenbeinküste - Argentinien 4:4 tippen oder so. Nun ist aber wieder Liga und ich hab mich gegen besseres Wissen breitschlagen lassen, Manager beim Kicker zu werden und auch noch einer Liga beizutreten, der Blutgrätsche Nord. Ich wollte eigentlich nicht, aber ich hab mich spontan in den Namen verliebt und wollte dazugehören. Also hab ich gefühlte vier Stunden damit zugebracht, meine Mannschaft nach (natürlich nur) sportlichen Gesichtspunkten aufzustellen. Metze, Weidenfeller, schon neun Millionen weg. Aber egal, die beiden wollte ich haben. Blieb für den Rest nicht mehr soviel übrig, aber ich hatte den Eindruck, ich hätte ein halbwegs passables Team auf die Beine gestellt. Erster Spieltag: 19 Punkte. 15 davon durch Neuville. Ich wusste schon immer, dass der Jokerqualitäten hat. Der Rest der Mannschaft hat mir nicht so viel Freude gemacht, aber ich war die erste Frau im Tabellenstand und vor dem werten Kollegen, der mir gegenübersitzt - was will ich mehr. Dann wurde es aber kompliziert und weitaus zeitaufwändiger, als ich mir das gedacht hatte. Metze verletzt, Mist. Recherchieren, ob Owomoyela und Cha oder wer auch auch immer meiner Abwehrreihe überhaupt einsatzbereit ist. Und wie siehts im Sturm aus? Widerwilliges Surfen auf zahlreichen Websites eigentlich verfeindeter Bundesligisten, Informationsausbeute gleich null. Ergebnis: Bei der Wertung des zweiten Spieltags ist grad noch ein Punkt von meinen 15 übrig. Dank an die Herren Weidenfeller (11 Punkte), Friedrich (4) und Cha (2). *sarkasmusmodusein* Und danke, Herr Demel (-10), Herr Fahrenhorst (-4) und Herr Frei (-2) *sarkasmusmodusaus*. Im Augenblick liege ich also an vorletzer Stelle unserer Liga und ärgere mich schon wieder. Noch mehr, da ich gesehen hab, nach welchen Kriterien andere unserer Liga ihre Mannschaften zusammengestellt haben. Ich präsentiere den Kader der Führenden (natürlich eine Frau):

  • Butt
  • van Buyten
  • van Burik
  • Bögelund
  • Bastürk
  • Borowski
  • Bajramovic
  • Baumann
  • Banovic
  • Barbarez
  • Brdaric
Na, schon jemand das System durchschaut? Ich muss gestehen, ich bin missgelaunt.

Donnerstag, August 17, 2006

ARGH!

Die Einschläge kommen näher: Die Anfrage ist aus Hamburg. Ted?

Mittwoch, August 16, 2006

Hell's Rentners

Vergesst Teenager, die wahren Hooligans von heute sind Rentner (ausgenommen mein Vater natürlich, der ist ein total cooler Rentner). Der Pendelzug war heut früh so voll, dass ich im Gang stehen musste. Was recht angenehm war, weil da nur noch zwei andere Leute standen, die auch schön die Schnauze gehalten und nicht genervt haben. Bis Pinneberg. Da öffnete sich die Tür zum Bahnsteig und etwa zehn Rentner stiegen ein. Erste Maßnahme: die junge unschuldige Frau (mich) anpöbeln, warum sie denn im Gang stehe, wo doch das ganze Abteil nebenan frei sei. Mein Hinweis, dass es sich bei dem Abteil um die erste Klasse handelt, führt nur zu peinlich berührtem Gebrabbel, aber keiner Entschuldigung. Warum auch. Höflichkeit erwartet man ja von jüngeren Menschen, ab 60 ist man wahrscheinlich selber darüber hinweg. Zweite Maßnahme: alles mit 4711 vollstinken. Muss man sich ab einem gewissen Alter auch nicht mehr waschen, sondern sprüht einfach nur kurz was drüber morgens? Dritte Maßnahme: Die unschuldige junge Frau (immer noch ich) böse anschauen, weil der "Walkman" so laut ist. Der Lärm kommt aber gar nicht von der jungen Frau, sondern von dem pubertierenden Jüngling daneben, der auch einen "Walkman" hat und dem ich wahrscheinlich in zehn Jahren mit meinem Krankenkassenbeitrag das Hörgerät finanziere. Vierte Maßnahme: technische Dinge erkunden. Die Ansage: "Die Tür schließt automatisch" gilt für Rentner nicht. Da muss man unbedingt so lange am Griff ziehen, bis die Tür wirklich zugeht und sich dann triumphierend umschauen, weil man ja grad die Technik ausgetrickst hat. Und dabei nicht bedenken, dass die Tür auch ohne das Ziehen just genau im gleichen Moment zugegangen wäre. Fünfte Maßnahme: der unschuldigen jungen Frau den Weg versperren, damit sie am Dammtor nur unter erschwerten Bedingungen und nicht wiederholbaren Flüchen aussteigen kann. Nur noch sieben Tage pendeln, nur noch sieben Tage, nur noch sieben Tage, nur noch sieben Tage, nur noch ...

Dienstag, August 15, 2006

Schon wieder Post vom schlechten A

Langsam entwickle ich Gewalt- und Tötungsphantasien der übelsten Sorte. Wollte das Arbeitsamt* beim letzten Mal noch 795,55 Euro meiner Steuerrückzahlung von mir haben, sind es, nach einer Darlegung der Tatsachen meinerseits, nun schon 912,42 Euro. Neben den Tötungsphantasien entwickle ich, glaube ich, inzwischen auch ein Magengeschwür. Entsprechen die 795,55 Euro noch der Summe der Überweisungen, die mir für Juni und Juli tatsächlich überwiesen wurden, setzen sich die 912,42 Euro aus zweimal 456,21 Euro zusammen, die mir, wie das Arbeitsamt* meint, tatsächlich zugestanden haben. Aber nie überwiesen wurden. Da komm ich nun allmählich nicht mehr gegen an. Wieso soll ich nun Beträge zurückzahlen, die nur theoretisch überwiesen wurden? Vielleicht liegt es auch daran, dass mal wieder zwei verschiedene Sachbearbeiterinnen am Werke waren und Frauen ja es generell mit Zahlen nicht so haben? Oder dass mal wieder die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut? Ich erinnere mich an zahlreiche Pressetermine beim Arbeitsamt, auf denen ich als Medienvertreterin war und auf denen mir zuversichtlich erklärt wurde, dass alle Sachbearbeiter alles können und nun alles aus einer Hand komme. Ich schwöre, dass ich beim nächsten Pressetermin, auf dem ihr mir das erzählen wollt, sehr unangenehme Nachfragen stellen werde. Beim Arbeitsamt* zwar kann durchaus jeder das gleiche, das will ich nicht abstreiten. Und was da jeder kann ist das folgende: gar nichts. *Ich verweigere mich der Bezeichnung Arbeitsagentur. Behörde bleibt Behörde, da könnt Ihr Euch umbenennen, wie Ihr lustig seid. Eine Agentur arbeitet anders, glaubt es mir.

Liebe Jeanshersteller ...

Seit gestern hasse ich Euch noch ein bisschen mehr als eh schon. Seit ich gefühlte 30 Hosen anprobiert habe. Und zwar in einer Bandbreite von Größe 40 bis 46. (Ich trage Größe 42, nebenbei bemerkt.) Und bei allen Modellen, die ich gestern anprobiert habe, gab es in allen Variationen welche, bei denen ich nur mit Mühe den obersten Knopf schließen konnte. Auch in 46 bzw. XL. Wie kann denn sowas passieren, bitteschön? Wenn ich die werten Designer grad mal auf etwas aufmerksam machen dürfte: Frauen haben Ärsche. Richtige Frauen zumindest, nicht diese halbwüchsigen Püppis, die sich bei Hager&Mager neben mir in der Umkleide lautstark darüber unterhielten, ob sie nun lieber die Hosen mit Weite 28 oder Weite 29 nehmen sollen. Als das eine Püppi kreischte: "ÄÄÄCHT?! Das ist 29?! Soo groß?!" (während ich damit beschäftigt war, den Bauch soweit einzuziehen, dass ich ein Modell in Weite 34 zuknöpfen konnte), hatte ich schon wieder Tötungsphantasien der übelsten Sorte. Auch ich habe also einen Arsch. Einen Arsch, von dem mir bislang nicht bewusst war, dass er eine Problemzone darstellt. Versteht mich nicht falsch, ich bin zufrieden mit mir. Aber ich habe eben auch diesen komischen Anspruch an eine Jeans: Ich finde es nicht unangebracht, wenn sie so geschnitten ist, dass ich auch meinen Hintern noch mit rein bekomme. Wäre also ganz zauberhaft, wenn Ihr das mal hinkriegen würdet, liebe Designer.

Montag, August 14, 2006

Hin und her und her und hin

Pendeln ist nichts für mich. Hab ich jetzt zwar erst zweimal gemacht, aber das reicht auch schon. Doofe Leute am Automaten, doofe Leute im Zug, doofe Leute im Bus. Alle machen keine Platz, und regnen tuts auch schon den ganzen Tag. Einzige Lichtblicke: Mein neuer MP3-Player und eine Playlist, die auch den hartgesottensten Teenie nervt. Oder hat sonst noch jemand Green Day, a-ha, Tori Amos, Moby und die Stone Roses im Programm? Nee? Wusst ichs doch. Und ja: Ich weiß, dass ich keinen Musikgeschmack hab. :-)

Ja doch ...

Sorry, mir tuts auch Leid. Wir hätten die Bayern schrubben müssen, jajajaja. Und die Chancenauswertung macht mich nicht glücklich, neineinein. Ich entschuldige mich also für die Niederlage. Und bedanke mich für all die Nachrichten von Leuten, die am Freitag auch schwatzgelb waren. Beim Rückspiel bin ich live dabei, da soll es dann wohl mal klappen.

Freitag, August 11, 2006

Endlich wieder Fußball

Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Heute woll'n wir siehiegen, wir gehen mächtig ran *klatschklatschklatsch* Borussia spielt heute ganz groß, bis zum letzten Mann *klatschklatschklatsch* *klatsch* Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Stürmen wollen wir das Tor, ja das ist unsere Pflicht *klatschklatschklatsch* Wir geben heut' das Tempo an, der Gegner stört uns nicht *klatschklatschklatsch* *klatsch* Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Ist das Spiel gewohonnen, dann kann man es versteh'n *klatschklatschklatsch* Der BVB, der BVB wird niemals untergeh'n *klatschklatschklatsch* *klatsch* Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Heja BVB, Heja BVB, Heja Heja Heja BVB Könnte uns dann heut Abend bitte die ganze Nation die Daumen drücken? Ach, was schreib ich denn da - macht ja eh jeder. Sogar der Schalker Kollege. Wir werden sehen, was wir Dich tun können, liebe Nation.

Donnerstag, August 10, 2006

Schwatzgelbbraunweiß

Was für ein eigenartiger Stadionbesuch. Da spielen meine braun-weißen Jungs gegen die zweite Mannschaft meiner schwarz-gelben Jungs. Ich trage also Dortmund-Socken unter der Jeans und den Pauli-Schal um den Hals und weiß eigentlich nicht so recht, für wen ich sein soll. In der U-Bahn lesen zwei schnieke Geschäftsleute die Bildzeitung, der eine stößt den anderen an und meint: „Ey, guck ma, Hamburg hat heute Abend irgendsone Fußballquali.“ Zum Glück hält die U-Bahn grad in der Feldstraße und ich kann den Lachkrampf draußen kriegen. Wie immer, wenn ich am Millerntor bin, kommt es von oben nass runter. Ich sollte wohl dankbar sein, dass es diesmal wenigstens kein Schnee war wie damals beim Spiel gegen Kölns Amateure. Und noch mehr Dinge sind wie immer. Es riecht nach Shit und ich stehe mal wieder vor der dümmsten Frau im ganzen Stadion. Blondie fragt sich und die Umstehenden etwa zehnmal lautstark, warum denn nun alle Spieler immer nach rechts laufen, wenn der Ball in der rechten Hälfte des Feldes ist. Und dann auch – überraschenderweise – manchmal nach links. Das sei letzte Saison aber noch ganz anders gewesen. „Die machen mich ganz kirre, ehrlich“, lässt sie uns dann noch alle wissen. Auf ihre Begleiter trifft das wohl auch zu, denn die haben schon längst aufgegeben, ihr zu erklären, wie das mit dem Fußball so ist. Dass es halt schon mal vorkommt, dass dabei die Jungs da unten dem Ball nachrennen und sich übers Spielfeld bewegen. Und eben nicht immer nur nach hinten und vorn. Das Spiel ist mäßig und ich ziemlich schnell doch ganz braun-weiß. Sorry, Dortmund, aber Ihr könnt ja eh nicht aufsteigen, und Pauli braucht die Punkte. SMS-Kommentar aus der Heimat dazu: „Ah ja. So schnell kehren wir also Westfalen den Rücken ...“ Ist halt nett hier oben bei den Kiezkickern. Und hier im Stadion. Und es riecht so schön nach Shit. Anschließend in der Kneipe kriegen wir noch ein bisschen von dieser „Fußballquali“ mit und vor allem das dreckige Lachen der Kneipenwirtin, wann immer der HSV eine Torchance versemmelt. Zwei Holländer haben sich auch in die Kneipe verirrt und werden von uns mit dem Wissen wieder in die Welt entlassen, dass Hamburg nur zwei große Fußballvereine hat und St. Pauli davon der wichtigere ist. Und zu Hause guck ich mir noch mal das Video an, dass ich am letzten Wochenende im Westfalenstadion gedreht hab. Und meine Klamotten riechen so schön nach Shit. Is nicht so einfach, wenn man schwatzgelbbraunweiß ist. :-) Update auf Wunscher zweier einzelner Herrschaften: Das Spiel ging 2:1 für Pauli aus. Meine Jungs haben also verloren. Und meine Jungs haben also gewonnen.

Dienstag, August 08, 2006

Kennt jemand einen guten Exorzisten?

Langsam wird mir das unheimlich. Ich habe Ted hinter mir gelassen, geknebelt und gefesselt, und trotzdem schreibt mir das irre Vieh inzwischen E-Mails: und hackt sich in mein Blog: Damit nicht genug. Nun wohne ich für die nächsten zwei, drei Wochen auf einem sehr idyllischen Bauernhof bei sehr netten Freunden, die aber in meinem Blog bitte nicht erwähnt werden möchten (ups), vor den Toren Hamburgs. Eigentlich eher vor den Toren Elmshorns, aber idyllisch ist es in jedem Fall. Dachte ich. Meine Gastgeber, die bitte nicht erwähnt werden möchten (hoppla), kennen mein Blog und dachten sich, ich sehne mich nun, nachdem ich tedlos und Ted los bin, vielleicht nach plüschiger, sprechender Gesellschaft. Und so teile ich das Bett nun mit diesem putzigen Gesellen: Und wie könnte es anders sein: Der spricht auch. Und giggelt und wackelt. Und wünscht mir, wenn er fertig ist mit giggeln und wackeln ein fröhliches "Happyyyyyy Halloweeee-eeeeen". Es ist eine verrückte Welt hier daußen. Und wenn jemand einen verlässlichen, sympathischen Teufelsaustreiber kennt: Ich zahle auch die Anfahrt bis nach Schleswig-Holstein.

Samstag, August 05, 2006

Sitzen ist für'n Arsch

Ich wollt ja eigentlich über meinen heutigen Stadionbesuch bloggen, aber ich bin immer noch so geschockt von den Bildern, die ich in der U-Bahn sehen musste, dass ich mich nicht wirklich konzentrieren kann. Es gibt rosarote BVB-Kappen mit pinkfarbenem BVB-Logo darauf. Was noch viel schlimmer ist, es gibt Frauen, die die kaufen und tragen. In aller Öffentlichkeit. Nein, halt. Das sind keine Frauen, das sind Püppis. Schlimm sowas. Ansonsten hadere ich immer noch mit dem Sitzplatz, der mir nur sehnsüchtige Blicke auf den Platz erlaubt hat, an dem ich sonst immer stehe. Und hier bewahrheitete sich mal wieder die alte Weisheit, dass Sitzen für'n Arsch ist. Ich war die einzige, die beim Einlaufen der Mannschaft auf Südost aufgestanden ist, den Schal geschwenkt und mitgegrölt hat. War mir aber nicht peinlich. Muss diesen Luschen ja mal einer zeigen, wie das geht. Oder, dass man bei nem Tor aufspringt und jubelt. Meine Güte, das kann doch nicht so schwer sein ...Was mich aber sehr gefreut hat, ist, dass das mit der Hinterlegung der Karte so gut geklappt hat. Also, nachdem mir einfiel, dass ich dazu den Perso brauche und dann rasch umgedreht bin, um ihn zu holen. Und dann noch mal, als mir auffiel, dass ich das Handy vergessen hatte. Zum Glück bereits nach fünf Minuten und nicht erst auf der B1. Ansonsten war es doch ein recht gemütliches Spiel. Nur knapp 36.000 Zuschauer, also eine sehr intime Atmosphäre, kuschelig geradezu. Ansonsten ist der Engländer, speziell der Tottenhammer, ein witziger, entspannter, aber seltsamer Fan (zumindest der, der Kohle genug hat, für das Spiel extra nach Dortmund zu fahren). Vor allem mit klaren Prioritäten: Aber wie kommt das da hin? Falls man es nicht erkennen kann: Ja, das ist ein Werder-Emblem. Was kann ich noch berichten? Hin- und Rückfahrt entspannt, Wurst wie immer lecker, Christoph Metzelder hat die Haare ab. Ach ja, Fußball war auch noch. 1:1, wie sich das für ein Freundschaftsspiel gehört. Update: Und Lars Ricken ist wieder da. Wie konnte ich das vergessen?!

Blöde Behörden

Ich hatte mit meiner Krankenkasse noch nie Probleme, bin aber zum Ausgleich dafür wohl Anfang des Monats an eine extra blöde Mitarbeiterin geraten. Ich brauchte für meinen neuen Arbeitgeber eine Bescheinigung darüber, dass ich bei meiner Kasse versichert bin. Auf Nachfrage erzählt mir das Krankenkassen-Püppchen dann, das könne sie mir nicht ausstellen, weil ich ja von meinem Arbeitgeber noch gar kein Geld erhalten hätte. Hä? Das ist dann wohl das, was man einen Teufelskreis nennt. Die werden mir ohne diese Bescheinigung kein Geld überweisen, und wenn ich kein Geld kriege, kriege ich keine Bescheinigung. Aber ohne die Bescheinigung kriege ich keine Geld und ohne Geld ... aaaaaaaaaaaaaaaargh. Ich maile (man will ja nicht das ganze Großraumbüro damit belustigen) also in betont ausgesuchten Worten zurück, dass ich das etwas eigenartig fände, weil es bislang bei meinen Zeitverträgen noch nie Probleme mit dieser Bescheinigung gegeben hätte und schon gar nicht aus den genannten Gründen. Zudem hätte ich ja erst am 10. Juli angefangen zu arbeiten, es könne also noch gar kein Geld da sein. Prompt kommt als Mailantwort zurück: Da ich ja nun mitgeteilt hätte, wann ich zu arbeiten begonnen habe, sei das mit der Bescheinigung kein Problem. Die Antwort "dann frag mich halt gleich danach, du dämliche Tümpelkröte" hab ich mir geschenkt. Nun zu denken, es sei alles auf dem Weg und erledigt, kennzeichnet mich mal wieder als kompletten Naivling. Ich hatte in meiner ersten Mail geschrieben, man möge die Bescheinigung direkt an den Arbeitgeber schicken und nicht an meine Heimatadresse. Schließlich befindet sich ersterer in Hamburg, letztere jedoch weiter in Lippstadt. Und was finde ich im Briefkasten, als ich nun nach Hause komme: Einen Brief der Krankenkasse mit dem obligatorischen Fragebogen darin, den man immer ausfüllen muss, wenn sich am Versicherungsstatus was ändert. Soweit, so gut. Und dazu, sorgfältig in einen mit der korrekten Hamburger Adresse beschrifteten Umschlag: meine Mitgliedsbescheinigung. Mit der Bitte, diese schnellstmöglich an meinen Arbeitgeber weiterzuleiten. Falls mich jemand sucht: Ich schlage jetzt erstmal ne Stunde meine Stirn gegen die Wand.

Freitag, August 04, 2006

Das wäre erledigt

Ich bin zwar heute bei Ted ausgezogen, aber sicher ist sicher:

Donnerstag, August 03, 2006

Fragen über Fragen

Manchmal komm ich mir vor wie Marjorie, die allwissende Müllhalde. Allerdings hab ich nur zu allem ne Meinung, aber nicht von allem Ahnung. Freut mich trotzdem, dass sich Menschen mit den unterschiedlichsten Fragen in mein Blog verirren. Allerdings hatte ich gar keine "Probleme BVB Sprachcomputer". Auch, wenn ich nach wie vor irritiert bin, dass die freundliche Dame mir Karten für das Spiel gegen "Tottenham Hotspa" andrehen wollte. Wo es "Italien Trikot runtergesetzt" gibt, weiß ich nicht. Will ich auch gar nicht wissen. Ich bin ein nachtragender Mensch, ich würde Italien-Trikots nach wie vor in einem rituellen Feuer verbrennen und nackich drum herum tanzen, während ich irre in mich hineinkichere. "Kriegt Dortmund nun noch schwarz gelbe Trikot" - mal abgesehen, dass man Trikot in diesem Fall getrost in den Plural hätte setzen können: Ich fürchte nein. Und auch, wenn meine Kollegin (HSV-Fan ...) meint, die Dinger sähen aus wie Markisen - ich find sie gar nicht so schlecht. Dieses furchtbare Ausrufezeichen von Otmar Alt geht zwar gar nicht, aber nun gut. "Kirstens Rum" gibt’s bei mir nicht, unter "Kirsten archives hand job" mag ich mir nichts vorstellen. Wie man "Einstiegsgeld trotz Schulden" bekommt, interessiert mich inzwischen nicht mehr. Und zu "was tun, wenn das Arbeitsamt zu wenig Geld überweist" fallen mir auch nur noch folgende Optionen ein: weinen, an der Welt verzweifeln, Alkohol trinken, böse Faxe schicken, bloggen, das Gebäude sprengen. Fünf der sechs Punkte hab ich schon ausgeführt. Ratet, was als nächstes kommt. Schön aber, dass man mit der Eingabe "klugscheissen" [sic] auch bei mir landet, da stehe ich nämlich bei Google an siebter Stelle. Dann will ich mal: Nach "ei", "äu" oder "eu" schadet es nicht, ein "ß" zu benutzen. Was den Konjunktiv zu "einladen" angeht, stehe ich übrigens an erster Stelle bei Google. Gefolgt von Farin Urlaubs Gästebuch, in dem sich jemand darüber aufregt, was denn das für ein Deutsch sei. Dabei is voll korrekt, weißtu. Kommsu weiter mit alle Fragen zu mich. Bis bald, Eure Marjorie

Weniger als einsilbig

So lob ich mir Spam: Hält die Klappe, nervt nicht, will mir nix verticken. Mehr davon.