Hach ...
... da war er wieder, und ich musste natürlich hin. Götz Alsmann, der Dr. Sommer des Jazz, gastierte wieder in unserem schönen Stadttheater, bei einem der letzten Besuche des Meisters liebevoll "Denkmal des unbekannten Betongießers" getauft, zu Gast in der Stadt der "tanzenden Männer und willigen Frauen". Was mich betrifft, ist letzteres korrekt. "Ich weiß genau, was Sie wollen. Sie warten auf Ihren Märchenprinzen: Und hier bin ich!", sprach der Herr am Klavier und ich ertappte mich dabei, wie ich ihn hemmungslos anhimmeln musste und das Grinsen nicht lassen konnte. Auch, wenn man das aktuelle Programm "Kuss" schon kennt, lohnt es sich doch, sich die charmante Herrenreisegruppe mit Markus Paßlick, Altfrid Maria Sicking, Michael Müller und Rudi Marhold ein zweites oder drittes Mal anzusehen. Die Karpfen-Knutsch-Geschichte ist immer noch lustig, ebenso das Instrument- und Mienenspiel der Band. Und wie Götz nicht müde wird zu betonen, haben sich alle schon das ganze Jahr über auf das Gastspiel in Lippstadt gefreut und empfinden es immer wieder als etwas ganz Besonderes, hier spielen zu dürfen. Und was soll ich sagen: Dem Mann glaubt man das auch noch! Und auch, wenn ich privat völlig andere Musik höre, kann ich mir doch zumindest zwei Stunden lang vorstellen, für den Rest meines Leben nur noch von Götz interpretierte Jazzschlager zu hören (bis ich die Preise der CDs im Foyer gesehen hab, zumindest). Aber bevor sich einer Gedanken macht: Im Auto anschließend war ich doch wieder froh, dass die Dire Straits liefen. Kleiner Tipp für künftige Konzertbesucher: Das Handy auf lautlos zu stellen, bewahrt einen davor, vom Meister verbal gevierteilt zu werden - eine Erfahrung, auf die der betroffene Zuschauer sicher gern verzichtet hätte. Besonders schön dann der letzte Song mit dem Refrain "Ist das nicht ein wunderschöner Tag? Und bin ich nicht ein wunderbarer Mann?" Ich wollte aufspringen, mir das T-Shirt zerreißen und laut schreien: "Jaaaaaaa, Götz! Jaaaaaaaa!"
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